Schwulen-Debatte um Apple-Chef Cook entbrannt
In den USA sorgt die sexuelle Orientierung des öffentlichkeitsscheuen Nachfolgers von Steve Jobs für Diskussionen. Nachdem bereits vor Monaten erste Berichte über den angeblich mächtigsten schwulen Manager der Welt die Runde machten, preschen nun einige Journalisten vor. Sie argumentieren, die sexuelle Orientierung des neuen Apple-Chefs dürfe kein Tabuthema sein, andere sprechen von Zwangsouting.Losgetreten hat die Diskussion der Reuters-Journalist Felix Salmon, der in einem Blogkommentar die Medien dazu aufforderte, die sexuelle Orientierung von Tim Cook nicht zu tabuisieren. Cook sei ein hervorragendes Vorbild für die Schwulenbewegung, weil es zeige, wie ein hochintelligenter und führungsstarker Mann - noch dazu in der Technologiebranche - Karriere machen könne. Salmon zufolge sei eine Erfolgsgeschichte wie die des neuen Apple-CEO das beste Mittel, um vorherrschenden Stereotypen entgegenzuwirken.
Salmon, der von enorm vielen positiven Zuschriften wegen seines Beitrags spricht, ist aber auch heftiger Kritik von Kollegen ausgesetzt. Man könne ein derartiges Zwangs-Outing nicht einfach mit dem Kampf für die gute Sache rechtfertigen, meint etwa Ars-Technica-Chefredakteur Ken Fisher. Denn Cook hat es bisher tunlichst vermieden, sein Privatleben öffentlich zu diskutieren. Einzig der Nachrichtenblog Gawker hatte im Jänner mit Verweis auf Unternehmenskreise von der angeblichen sexuellen Orientierung des neuen Apple-Chefs berichtet und diesen als mächtigsten Schwulen in Silicon Valley bezeichnet.
Top-Management als gläserne Decke
Dass das Thema "homosexuelle Führungskräfte" immer noch für Diskussionsstoff und Verunsicherung sorgt, unterstreicht auch Christian Zitzmann, Vorstand des schwulen Führungsnetzwerks agpro (Austrian Gay Professionals), im Gespräch mit der futurezone. "Gerade das Top-Management wird von vielen als gläserne Decke empfunden, die von homosexuellen Führungskräften nur schwer durchbrochen werden kann", so Zitzmann. Viele Führungskräfte würden sich zudem immer noch nicht trauen, ihre sexuelle Orientierung öffentlich zu machen.
Der seit den späten 90er-Jahren aktive Verein zählt Zitzmann zufolge rund 60 aktive Fach- oder Führungskräfte, die sämtlichen Branchen zuzuordnen seien. Neben Leuten aus der Kreativwirtschaft, die sich mit dem Thema leichter tue, seien auch Beamte, Autohändler und Handwerker mit dabei. Um Vorurteile abzubauen, sei es natürlich begrüßenswert, wenn sich auch Leute aus den genannten Branchen zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen würden. Ein Zwangsouting sei aber abzulehnen, meint Zitzmann: "Das muss jedem selber überlassen bleiben."
Alle Infos dazu findet ihr auf der Fz
Tags:#Apple #Homosexualitae222t
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